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Logistik | Special Bahn

                      timierte Zuweisung des LKWs zu einem geeigneten und   renz über die Abläufe im Terminal. Durch eine voraus-
       1  ETA-Prognose LKW
       2   Optimierte Zulauf-  fest definierten Umschlagplatz. Die Navigation über das   schauende  Wartung („predictive maintenance“) der
        steuerung
       3   Automatisierter   Terminal kann mithilfe einer Fahrer-App oder über Navi-  Assets,  z.B.  von  Reach  Stacker  oder  Portalkränen,  kön-
          Check-in LKW  gationstafeln erfolgen.                    nen Ausfallzeiten der Umschlagsgeräte minimiert und
         4   Fahrer-App
       5   Automatisierte                                          der Terminalbetrieb sichergestellt werden. Information
          Platzbelegung
       6   Prozesssteuerung  Die zu übergebene Ladeeinheit wird optimiert bereitge-  und Statusinformationen über z.B. Ankunftszeiten, die
       7   Optimierte Kran-  stellt. Mittels autonom fahrender Fahrzeuge kann ein   Verfügbarkeit von Ladeeinheiten oder  Verzögerungen
        auftragsvergabe
       8   Automatisierter   Umfuhren der erforderlichen Ladeeinheit von der La-  werden proaktiv an Partner wie Spediteure übermittelt.
          Umschlag
       9   Ladeüberwachung  gerfläche zum Umschlagsplatz erfolgen. Anschließend   Weiterhin sollte eine digitale Übersicht und Möglichkeit
       10  Predictive
        Maintenance   wird die anzuliefernde Ladeeinheit automatisiert ent-   der Buchung von angebotenen Zusatz-Dienstleistungen
       11  Automatisierte   bzw. die abzuholende Ladeeinheit verladen. Der Um-  realisiert werden. Hierfür ist eine enge  Verknüpfung
          Schadensinspektion
       12  Digitale Assistenz-  schlagsprozess  erfolgt  weitestgehend  automatisiert,   und Kooperation mit weiteren KV-Dienstleistern erfor-
        systeme
       13  ETA-Berechung Züge  Kamera-  und Sensorsysteme  können  Ladeeinheiten   derlich, z.B. mit Leercontainer-Depots.
       14  Tracking und
          Schnittstellen  identifizieren und jede Bewegung der Ladeeinheiten re-
       15  Automatisierte   gistrieren. Somit wird einerseits sichergestellt, dass der   Das Zukunftsbild zeigt, wie die Prozesse im Terminal der
          Gleisbelegung
       16  Automatisierter   Lagerort jedes Containers stets bekannt ist, andererseits   Zukunft gestaltet sein können und welche Nutzenpo-
          Ladeeinheiten-
        transport     kann gegengeprüft werden, ob die korrekte Ladeeinheit   tenziale sich daraus ergeben.
       17  Zu- und Ablauf-
        steuerung Zug und   dem LKW zugewiesen wurde.              Durch das Aufzeigen der betriebswirtschaftlichen und
        Binnenschiff
       18  Digitales Leer-                                         technologischen Potenziale soll eine Effizienzsteigerung
        containerdepot  Relevante Informationen des Zuges und der Ladeein-  durch einen höheren Automatisierungsgrad, steigende
       19  Automatisierter
          Check-out LKW  heiten werden automatisiert erfasst. Die Schadensdo-  Prozesstransparenz, bessere Ressourcennutzung sowie
                      kumentation erfolgt mithilfe digitaler  Technologien.   eine höhere Planungssicherheit im KV-Terminal erreicht
                      Umschlagsaufträge werden den Kränen optimiert zu-  werden. Eine optimale Auslastung des Terminals redu-
                      gewiesen, um Fahrwege und Leerfahren zu minimieren   ziert Abfertigungsspitzen. Standardisierte Prozesse be-
                      und den Umschlagsprozess so kurz wie möglich zu ge-  wirken eine Kostensenkung, erhöhen die Prozessquali-
                      stalten. Digitale Assistenzsysteme können für die wa-  tät und reduzieren das Unfallpotenzial.
                      gentechnische Untersuchung eingesetzt werden.
                                                                   Durch die gesteigerte Transparenz in den Abläufen und
                      Im  Terminal der Zukunft gibt es eine Ankunftszeitbe-  der proaktiven Information an Kunden über die Verfüg-
                      rechnung (ETA) für Züge, die die Ankunftszeit des Zuges   barkeit  von Ladeeinheiten  sowie  Statusinformationen
                      im Terminal prognostiziert. Ankommende Züge werden   bei Abweichungen und  Verzögerungen kann die Fle-
                      im  Terminal anschließend unter Berücksichtigung be-  xibilität der Prozesse in den vor- und nachgelagerten
                      stehender Restriktionen und Verspätungen den zur Ver-  Prozessen (z.B. Spedition, Ver- und Entlader, Operateur)
                      fügung stehenden Gleisen zugeordnet.         verbessert werden. Weiterhin können aufgrund der vor-
                                                                   handenen Daten neue Services wie z.B. Statusupdates
                      Die digitale Unterstützung der  Terminal-Prozesse er-  etc. generiert werden.
                      möglicht die Erhebung sämtlicher Prozessdaten und
                      Statusinformationen und schafft somit eine  Transpa-






                      Lina  Harispuru  ist  Senior  Scientist  in  der  Abteilung
                        Analytics bei der Fraunhofer-Arbeitsgruppe SCS des
                      Fraunhofer IIS. Als Branchenexpertin arbeitet sie für
                      Verbände, Ministerien und Unternehmen und zeigt,
                      welche Anwendungsmöglichkeiten sich für Analytics im
                      Transport bieten, welche Mehrwerte daraus generiert
                      werden können und wie sich Transportprozesse und der
                      Transportmarkt in Zukunft verändern werden.
                      Kontakt: lina.harispuru@iis.fraunhofer.de








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