Page 16 - LogReal.direkt Ausgabe 2.2016
P. 16
: : Logistikimmobilien
Warehouse on Demand:
Die Zukunft der
Logistik-Modelle
Von Jörg Trützschler
Foto: © iStock.com/oneinchpunch
Immer schneller, immer flexibler, immer unkalkulierba-Allerdings gibt sich der moderne Kunde mittlerweile
rer: Die Ansprüche der Online-Kunden an die Lieferqua- da mit allein auch nicht mehr zufrieden. Aktuelle Track-
lität steigen – eine Herausforderung an die Logistik und ing-Meldungen zum Bearbeitungs- und Versandstatus,
an die Logistikimmobilie. Sie hat zunehmend mobile
eventuell verbunden mit der Möglichkeit, Timing und
Ansprüche zu erfüllen. Wie aber wird eine Immobilie mo- Versandadresse noch kurzfristig zu ändern, sind gefragt,
bil? Wie werden Fixkosten variabel, also wie werden nur vom unkomplizierten Retouren- und Austauschservice
die Logistikleistungen zu Kosten, die auch in Anspruch einmal ganz abgesehen. Es scheint fast so, als erwarten
genommen werden? Warehouse on Demand kann eine Kunden heute vom Einkaufserlebnis „Internet-Shop“ im
Lösung sein. Grunde genommen das Einkaufserlebnis „Stationärer
Handel“. Was zeichnet aber den Einkauf im Ladenge-
Eine leistungsfähige und fehlerfreie Logistik sind mitt- schäft aus? Was erwartet der Kunde oder was verbindet
lerweile fast entscheidender für den Erfolg eines On- er mit dem Einkauf im Laden?
line-Shops als das Sortiment. Selbst eine außergewöhn-
liche Online-Präsenz mit ausgefeilten Animationen oder Zunächst einmal „angucken“, „anfassen“ und sofort prak-
die günstigsten Preise reichen für eine positive Beurtei- tisch „vergleichen“: Im Internet ist das nicht möglich.
lung der Kunden nicht mehr aus. Die fehlerfreie, schnelle, t3n.de hat dazu treffend wie folgt ausgeführt: „Ein an-
pünktliche, besser noch die termingenaue Lieferung an sprechendes Design eines Online-Shops ist mit einem
den gewünschten Ort bleibt in bester Erinnerung. Wei-gut dekorierten Schaufenster eines normalen Geschäfts
tere Bestellungen und positive Kritiken sind sehr wahr- vergleichbar.“ Selbst wenn in Umfragen immer wieder
die Bereitschaft der Kunden betont wird, einen Mehr-
scheinlich. Verspätete Lieferungen oder defekte Ware
bleiben jedoch in schlechter Erinnerung. Diese Erfahren preis für Same Day Delivery in Kauf zu nehmen, so zeigen
zudem eine schnelle Verbreitung über soziale Netzwer- neuere Untersuchungen, einen deutlichen Trend zur Er-
wartungshaltung, diesen Service kostenfrei zu erhalten.
ke und Bewertungsplattformen. Erschwerend kommt
hinzu, dass Kunden im Gegensatz zu positiven Einkaufs- Amazon hat, wie so oft, hier die Vorreiterrolle übernom-
erfahrungen negative Einkaufserfahrungen eigentlich men. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Anbieter
nie vergessen. Früher oder später der Sargnagel für jeden diesem Trend folgen.
Shop-Betreiber.
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Warehouse on Demand:
Die Zukunft der
Logistik-Modelle
Von Jörg Trützschler
Foto: © iStock.com/oneinchpunch
Immer schneller, immer flexibler, immer unkalkulierba-Allerdings gibt sich der moderne Kunde mittlerweile
rer: Die Ansprüche der Online-Kunden an die Lieferqua- da mit allein auch nicht mehr zufrieden. Aktuelle Track-
lität steigen – eine Herausforderung an die Logistik und ing-Meldungen zum Bearbeitungs- und Versandstatus,
an die Logistikimmobilie. Sie hat zunehmend mobile
eventuell verbunden mit der Möglichkeit, Timing und
Ansprüche zu erfüllen. Wie aber wird eine Immobilie mo- Versandadresse noch kurzfristig zu ändern, sind gefragt,
bil? Wie werden Fixkosten variabel, also wie werden nur vom unkomplizierten Retouren- und Austauschservice
die Logistikleistungen zu Kosten, die auch in Anspruch einmal ganz abgesehen. Es scheint fast so, als erwarten
genommen werden? Warehouse on Demand kann eine Kunden heute vom Einkaufserlebnis „Internet-Shop“ im
Lösung sein. Grunde genommen das Einkaufserlebnis „Stationärer
Handel“. Was zeichnet aber den Einkauf im Ladenge-
Eine leistungsfähige und fehlerfreie Logistik sind mitt- schäft aus? Was erwartet der Kunde oder was verbindet
lerweile fast entscheidender für den Erfolg eines On- er mit dem Einkauf im Laden?
line-Shops als das Sortiment. Selbst eine außergewöhn-
liche Online-Präsenz mit ausgefeilten Animationen oder Zunächst einmal „angucken“, „anfassen“ und sofort prak-
die günstigsten Preise reichen für eine positive Beurtei- tisch „vergleichen“: Im Internet ist das nicht möglich.
lung der Kunden nicht mehr aus. Die fehlerfreie, schnelle, t3n.de hat dazu treffend wie folgt ausgeführt: „Ein an-
pünktliche, besser noch die termingenaue Lieferung an sprechendes Design eines Online-Shops ist mit einem
den gewünschten Ort bleibt in bester Erinnerung. Wei-gut dekorierten Schaufenster eines normalen Geschäfts
tere Bestellungen und positive Kritiken sind sehr wahr- vergleichbar.“ Selbst wenn in Umfragen immer wieder
die Bereitschaft der Kunden betont wird, einen Mehr-
scheinlich. Verspätete Lieferungen oder defekte Ware
bleiben jedoch in schlechter Erinnerung. Diese Erfahren preis für Same Day Delivery in Kauf zu nehmen, so zeigen
zudem eine schnelle Verbreitung über soziale Netzwer- neuere Untersuchungen, einen deutlichen Trend zur Er-
wartungshaltung, diesen Service kostenfrei zu erhalten.
ke und Bewertungsplattformen. Erschwerend kommt
hinzu, dass Kunden im Gegensatz zu positiven Einkaufs- Amazon hat, wie so oft, hier die Vorreiterrolle übernom-
erfahrungen negative Einkaufserfahrungen eigentlich men. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis weitere Anbieter
nie vergessen. Früher oder später der Sargnagel für jeden diesem Trend folgen.
Shop-Betreiber.
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