Page 37 - LogReal.direkt_Ausgabe_1_2021
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News
Tipping Point: Kein Weg mehr zurück Die Übernahme der bisher von Kühne + Nagel betrie-
Drei von vier Kunden wollen künftig genauso viel benen Lagerhaltung in Hamburg ist ein grundlegender
oder mehr kaufen
Strategiewechsel für Europas Flugzeughersteller. Der
Konzern will damit die Kontrolle über alle Daten beim
100 % 10,2 % Materialfluss erhalten. Für Kühne + Nagel geht mit dem
90 % 23,6 % 21,4 %
80 % 16,7 % Strategiewechsel ein lukratives Geschäft verloren. Der
70 % 21,3 % 22,7 % 9,9 % Schweizer Konzern bestätigte, sich mit Airbus geeinigt
60 % zu haben, die Zusammenarbeit in der Kontraktlogistik
50 % 8,0 % 8,4 % in Deutschland zu beenden. Kühne + Nagel arbeitet seit
40 % 2003 mit dem Flugzeughersteller zusammen. Bereits
30 % 47,1 % 47,4 % 63,2 % 2017 verlor die Schweizer Gruppe die Logistik in Frank-
20 % reich, nun folgt Deutschland. Es bleiben aber noch die
10 % Länder Großbritannien und Spanien.
0 %
2018 2019 2020
weiß nicht
Plane, weniger Geld für Waren im Online- und Versandhandel auszugeben Imperial veräußert europäische
Plane, mehr Geld für Waren im Online- und Versandhandel auszugeben
Plane, gleich viel Geld für Waren im Online- und Versandhandel auszugeben Kontraktlogistik- und
Landverkehrs aktivitäten
Basis: Käufe,. Ohne Verkäufe von privat über OMP Grafik: bevh
Der südafrikanische Logistikdienstleister Imperial wird
seine unter der Marke Logistics International betriebe-
nen Aktivitäten in Europa abstoßen. Das hat CEO Mo-
Logistik-Insourcing bei Airbus hammed Akoojee bei der Vorlage der Halbjahreszahlen
in Hamburg 2020/2021 bekannt gegeben. Angesichts der derzeiti-
gen makroökonomischen Umstände könne dies aber
Airbus nimmt am größten deutschen Standort Ham- noch einige Zeit dauern. Er strebe einen Verkaufserlös
burg künftig die Logistik selbst in die Hand. Von April an an, der auf den üblichen Multiples für die europäischen
wickelt der Flugzeughersteller die Materialversorgung Kontraktlogistik- und Landverkehrsaktivitäten basiert,
für die Kabinenausstattung der A320-Familie in der unterstrich Akoojee. Ziel sei es, die Assets möglichst
Hansestadt eigenständig ab. Ein dafür geplantes 45.000 im Paket zu verkaufen. Schließlich böten sie eine gute
Quadratmeter großes Zentrallager soll bereits im Juli Wachstumsplattform. Ein Verkauf in Einzelteilen sei
starten. Es wird das größte Lager im Airbus-Konzern. Es vergleichsweise kompliziert. Als Käufer kommen dem
soll bisherige Lager im Großraum Hamburg ersetzen. Konzernchef zufolge sowohl strategische als auch Fi-
Für die Umstellung wurde eigens eine neue Logistik- nanzinvestoren infrage. Eine besondere Präferenz gebe
tochter gegründet. es nicht, entscheidend sei der Kaufpreis.
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