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News
DIE WELT NACH DER PANDEMIE 1
Leidender Tourismus
Covid-19 hat internationales Reisen beinahe vollständig lar erlitten. Nach Schätzungen der IATA werden die Air-
zum Stillstand gebracht. Allein 2020 hat die Tourismus- lines erst im Jahr 2024 den Vorkrisenumsatz des Jahres
branche laut IATA einen Verlust von 118 Milliarden Dol- 2019 wieder erreichen.
Laut OECD wird der Tourismus zu den letzten Bran-
adobestock - © wukasz.p chen zählen, die die wirtschaftlichen Verluste durch
die Pandemie auch nur halbwegs ausgleichen können.
Langstreckenflüge werden dabei zu den absoluten „Spät-
Rückkehrern“ zählen.
Noch 2019 wurden 1,5 Milliarden Fernreisende ge-
zählt. Der touristische Umsatz betrug weltweit
1,5 Billionen US-Dollar. Der World Travel & Tourism
Council (WTTC) schätzt, dass jeder zehnte Job weltweit
am Tourismus hängt.
The future of travel Up and then down: Worldwide revenue passenger kilometres flown, trn
Covid-19
September 11th attacks
pandemic
10
First oil shock Gulf war Financial crisis
My prediction 8
would be that
over 50% of 6
business travel 4
... will go away
2
0
Bill Gates | The Economist 1950 55 60 65 70 75 80 85 90 95 2000 05 10 15 20
Sources: IATA, ICAO
DIE WELT NACH DER PANDEMIE 2
oder zumindest genau so viel im Internet bestellen wie
Anhaltender Boom jetzt. 2019 war es nur jeder zweite, der diese Absicht
im Online-Handel verkündete. (Siehe Grafik Seite 37 oben)
Demografisch hat sich auch etwas verändert. Rund
Zu den Gewinnern der Pandemie zählt der Online-Han- jeder dritte Online-Shopper ist 60 Jahre oder älter. Die
del. Der Bundesverband E-Commerce und Versandhan- Silver-Surfer sind mittlerweile mit Abstand die größ-
del (BEVH) meldet für das Corona-Jahr 2020 Umsatz- te Kundengruppe. Einbrüche gab es hingegen bei den
zuwächse von 14,6 Prozent auf 83,3 Milliarden Euro. 14- bis 29-Jährigen. Nur noch jeder sechste Online-Käu-
Damit erhöht sich der E-Commerce-Anteil am gesamten fer fällt in diese Altersgruppe. 2019 war es noch jeder
Einzelhandel auf 13 Prozent. Größte Umsatzträger wa- fünfte.
ren Unterhaltung, Kleidung und Einrichtung.
Trotzdem ist ein Einkaufsbummel nur noch für die Hälf-
Das Wachstum wird ungebremst weitergehen: Drei von te der unter 25-Jährigen ein Grund, in die Innenstadt zu
vier Onlinekunden wollen laut BEVH in Zukunft mehr fahren, so das Kölner Institut für Handelsforschung (IFH).
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