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Logistikimmobilien
3. Brownfield und Revitalisierung den Vorrang geben Wer die Möglichkeiten eines integral entwickelten Bio-
Lage und Erreichbarkeit spielen eine Rolle, da Zer- diversitätskonzepts voll ausschöpft, schafft eine werthalti-
schneidung oder Beeinträchtigung von Biotopstruktu- ge, weil zukunftsfähige Immobilie – für den Nutzer und
ren sowie Neuversiegelung mit 50ha/d massive Eingriffe in den Büchern.
darstellen.
Ein stärkerer Fokus auf Brownfields, Revitalisie- Zurück in die Zukunft
rungen und mehrstöckige Logistikkonzepte sind hier
die richtigen Ansätze. Keine Wirtschaftstätigkeit dient nur der Wirtschaft. Kein
4. Neophyten bei der Pflanzenwahl vermeiden Bauwerk ist nur Investitionsobjekt. Und alle werden für
5. Weniger Wasser und anders nutzen eine Zukunft entworfen, die 30, 50 oder 70 Jahre dauern
Grauwassernutzung und Reduktion des Süßwasserver- kann – und soll. Also in eine Welt hineinreicht, die deut-
brauchs in der Bauphase sowie für Reinigung, Hygiene lich anders sein wird, als viele heute bereit sind sie sich
und Bewässerung. Dazu gehört auch die Sicherung von vorzustellen.
Regenwasser in Zisternen o.ä. Wir sind dazu angehalten, die größeren Zusammen-
hänge mitzudenken, also ganz konkret die Veränderun-
Diese Punkte dienen der Orientierung und Inspiration, gen der Rahmenbedingungen im Sinne von Klima und
sie sind nicht abschließend. Und „Verluste vermeiden“ ist Ökosystemen.
sehr wichtig, die „lokale Biodiversität fördern“ aber eben- In diesem Sinne gilt es nun, die Debatte ernsthaft,
so. Hierfür gibt es viele Optionen: die Gestaltung von intensiv und zügig zu führen. Wir müssen klären, wer wir
Habitaten (vgl. Animal-Aided-Design) mit funktionie- heute sein müssen, damit wir in 20 Jahren sagen können:
renden Brut- und Nisthilfen, die richtige Pflanzenwahl, „Wir sind die Aufgaben vorausschauend und verantwor-
eine angepasste Beleuchtung, die Schaffung von Biotop- tungsvoll angegangen, weil wir wussten, es lohnt sich“.
verbünden und Trittsteinen, Bereiche für Wildnis und vor
allem eine Verbindung mit der „blauen Infrastruktur“, also Es braucht Antworten auf die Frage: „Wer wollen wir – in
dem Süßwasser, ein naturnahes Pflegekonzept – und vieles 20 Jahren rückblickend – gewesen sein?“
mehr. Für all das gibt es Planungsleitfäden und Hilfestel- Wenn wir uns auf das bestehende Wissen zur Re-
lungen: von der DGNB, dem BfN, dem UFZ und vielen levanz der Natur stützen, dann ist klar: Nature leads,
mehr. Und es finden sich Beispiele für jede Assetklasse, im business follows. In allen Publikationen des IPBES, des
Neubau und Bestand. WEF oder dem Dasgupta-Report wird deutlich: Die
Man kann für Biodiversität und ÖSL auf jeder plane- meisten Leistungen der Natur sind durch den Menschen
rischen Ebene etwas tun: Quartier, Gebäude, Betrieb. Die nur teilweise oder gar nicht ersetzbar. Wir können keine
Benefits entsprechender Planung reichen von besserem Art erschaffen, keinen Boden, kein Ökosystem. Wir sind
Mikroklima, geringeren Pflegekosten, besserer Klimare- ein Teil der Natur, bilden diese aber in unseren Modellen
silienz bis zu höherer Nutzerzufriedenheit. Und nicht zu nicht ab – dies muss sich ändern.
vergessen: Man bekommt so für das CSRD-Reporting ro- Diese Klarheit ist einerseits befreiend und zugleich
buste Antworten. Erfolgsentscheidend sind drei Punkte: extrem fordernd. Ohne eine Veränderung der gewohnten
1. Die frühzeitige Integration des Themas in die Planung, Modelle von Wirtschaft, Wohlstand, Gesellschaft geht es
um Wechselwirkungen mit Zirkularität, Klimarisiken, nicht. Es gibt keine Blaupause.
Betriebskosten etc. abzufangen
2. Die Zusammenarbeit mit Experten, sowohl in der Pla- Aber seit wann haben wir Angst vor Innovation, Fort-
nung wie auch in der Ausführung schritt und guter Zukunft?
3. Die Pflege und das Monitoring müssen dabei professio- Ergeben wir uns also nicht vermeintlichen Systemzwän-
nell die Ziele der Planung sichern gen, sondern denken unsere Zukunft neu.
Wir überschreiten als Spezies die planetaren Gren-
zen. Ignorieren wir diese weiter, kennen wir die drohenden
Folgen nur zu gut. Wir haben einen Versuch, die Zukunft
mit der Natur zu gestalten – nutzen wir ihn gewissenhaft.
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