Page 11 - LogReal.Direkt_Ausgabe-4.2024
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Logistikimmobilien
Um dieses Ziel zu erreichen und zu untersuchen, welche tungs- und Produktionsstandort in Bielefeld entstehen
Auswirkungen und Abhängigkeiten die eigene Geschäfts- aktuell biodiverse Außenanlagen nach den Richtlinien
tätigkeit entlang der Wertschöpfungs- und Lieferkette der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Auf
hat, welche Chancen und Risiken damit verbunden sind der kommenden EXPO REAL – so die Hoffnung – wird
und wie strategisch darauf reagiert werden kann, hat sich Goldbeck dafür von der DGNB das Platin-Zertifikat ver-
Goldbeck mit der Biodiversitätsexpertin Dr. Frauke Fi- liehen. „Unser Ziel ist es, gleichermaßen Mehrwert für die
scher eine Partnerin aus der Wissenschaft an Bord geholt. Natur und die Menschen vor Ort zu schaffen und dabei
Gemeinsam analysieren sie faktenbasiert und entwickeln auch wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen. Durch
ein Unternehmensleitbild Biodiversität. „Die Flächen- die Zertifizierung lassen wir unsere ganzheitliche Kom-
versiegelung stellt erwartungsgemäß eine unserer größten petenz bestätigen und uns gleichzeitig aufzeigen, wo wir
Herausforderung dar,“ so Michael Ruland zur laufenden noch Hausaufgaben haben. Davon profitieren letztlich
Sachstandsanalyse. „Eine überraschende Erkenntnis ist unsere Kunden, an die wir diese Erfahrungen weiterge-
In Treuen eröffnete
Goldbeck im April 2024 eine hingegen die positive Bewertung von Beton – vorausge- ben“, so Ruland. Zu den Maßnahmen am Standort Bie-
neue Feinblechproduktion.
Auch sie wurde von der DGNB setzt, sein Sandbestandteil kommt aus Deutschland. Da lefeld gehören neben artenreichen Bepflanzungen und
mit Platin ausgezeichnet.
hier kein Mangel besteht, hat der Abbau keine signifi- Ersatzhabitaten auch naturnahe Sozialflächen für Mitar-
Auf 2.000 Quadratmetern
wurden Laubbäume und kanten negativen Auswirkungen. Häufig entstehen aus beitende – darunter ein Grillplatz, der von Auszubilden-
heimische Sträucher gepflanzt,
Wiesen für Streuobst und ehemaligen Sandgruben artenreiche Ökosysteme.“ Hand- den entwickelt wird. Auch wurde der natürliche Wasser-
Wildblumen angelegt und
Nistkästen, Zauneidechsen- lungsdruck ergebe sich dennoch: Erkenntnisse wie diese haushalt wiederhergestellt, wodurch der Abfluss in die
habitate, Fledermausquartiere
sowie wilde Schmetterlings- würden Einfluss auf die Bauweise sowie die Einkaufspo- Kanalisation reduziert und Kosten gesenkt werden. „Wir
ecken eingerichtet.
Die Stützmauer und Teile der litik haben. machen schon vieles richtig, aber haben auch noch viel zu
Fassade sind begrünt.
Gleichzeitig betrachtet Goldbeck seine eigenen lernen. Im Bereich des Wassermanagements mussten wir
© GOLDBECK GmbH,
Fotograf Klaus Lorke Standorte durch die Biodiversitätsbrille. Am Verwal- zum Beispiel ganz schön umdenken: Während wir in der
Vergangenheit dafür gesorgt haben, Wasser wegzuleiten,
ist es heute entscheidend, es auf den Grundstücken zu hal-
ten,“ so Michael Ruland. Aber er ist überzeugt: „Mit Un-
terstützung der Wissenschaft, einer klaren Strategie und
gezielten Maßnahmen werden wir uns stetig verbessern
und unserem Ziel der Naturpositivität Schritt für Schritt
näherkommen.“
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