Page 18 - LogReal.Direkt_Ausgabe-2.2024
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Logistikimmobilien
Kapazität nicht aus oder es existieren keine geeigneten
Datengrundlagen, um die Tragfähigkeit einschätzen
zu können. Der Aufwand einer nachträglichen Statik-
berechnung wird von einigen Eigentümern gescheut
oder nur dann getätigt, sofern dies angesichts einer
Transaktion ohnehin notwendig ist. Darüber hinaus
sind der Mangel an Dienstleistern oder Komponenten
häufig Bremsklötze. Auch ein notwendiger Probebe-
trieb samt Zertifizierungen kann sich mitunter über
Monate hinziehen.
5. Mieterzustimmung: Die Mieter einer Halle müssen
der PV-Ausnutzung offen gegenüberstehen, da im
Zuge der Installation die Mieter den Zugang zum
Dach ermöglichen müssen. Auch müssen aus den
Mietverträgen häufig Flächen für Aufbauten oder In-
frastrukturen herausgenommen werden. Gerade bei
Tripple-Net-Mietverträgen, bei dem der Mieter für
das Dach verantwortlich ist, ist dies eine komplexe
Hürde.
6. Nutzungswettbewerb auf dem Dach: Einige Eigen-
tümer geben ihre Dachflächen schlicht nicht zur Nut-
zung von PV-Strom frei. Oder es bestehen bereits Auf-
bauten wie eine Attika, die den Ertrag durch Schatten
verhindern oder schmälern.
Bei Bestandsobjekten fallen durch diese Hürden rund
40 – 50 % der Dachflächen aus der Nutzung heraus. Ge-
lingt es, die Ausnutzung auf 80 % zu optimieren, so spre-
chen wir bei Investitionskosten von 850 Euro pro kW von
einem Gesamtinvestment von knapp 25 Mrd. Euro. Diese
Größenordnung der energiepolitischen Zeitenwende ist
für den Strukturwandel vertretbar.
(Foto: iStock.com/Bim)
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