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Retail & E-Commerce : : Zur Serviceofensive gehörte auch die Verlagerung der Logistik auf einen Partner, der bis heute das gesamte komplexe Fulfllmentgeschehen unter seiner Regie hat. „Der Verkauf der online bestellten Produkte aus dem Laden heraus oder als Direktversand vom Lieferanten er- wies sich ab einem bestimmten Volumen als nicht mehr praktikabel“, erklärt Joachim Stoll. Outsourcing an einen geeigneten Dienstleister war für ihn deshalb der einzig vernünftige strategische Weg. „An der Logistik kann man scheitern“, weiß der E-Commerce-Prof. „Das haben wir damals erkannt – und Gott sei Dank die richtige Entschei- dung getrofen.“ Das kofer24.de-Sortiment lagert heute auf dem Ge- lände des ostwestfälischen Speziallogistikers Loewe. Das Herforder Unternehmen hat sich konsequent auf die Dis- tribution hochwertiger Konsumgüter spezialisiert – mit Etwas, das die Onlinepräsenz viel besser kann als der sta- einem breiten Spektrum an IT- und E-Shop-Lösungen im tionäre Teil des Geschäfts, ist der Aufau von Beziehun- B2B- und B2C-Segement (siehe Bericht in LogReal.direkt, gen in den sozialen Netzwerken. „Ob eigener Blog, Face- Ausgabe 01-2013). „Dort sind wir gut aufgehoben“, be- book, Twitter oder Xing: Wir sind präsent und nutzen alle tont Stoll. Varianten der social media beispielsweise für die Ankün- digung von Neuheiten und sonstige PR-Unterstützung.“ Als Sprecher des Handelsverbands Frankfurt/Main, Vor- Der Vertrieb über andere market places wie Amazon, sitzender des Bundesverbands des Deutschen Lederwa- MeinPaket oder Ebay fällt ebenfalls unter einen Aspekt, reneinzelhandels sowie Vorsitzender des Arbeitskreises den man zusammenfassen könnte unter dem kategori- Multichannel beim Deutschen Handelsverband wird Joa- schen Imperativ des Multichannel-Vertiebs: „Geh hin, wo chim Stoll nicht müde, die Vorzüge des Multichannel-An- dein Kunde sich tummelt!“ satzes zu propagieren. „Der Multichannel-Vertrieb sorgt für Umsatz- und Ertragswachstum bei gleichzeitiger Experimentierfreudig ist Joachim Stoll auch in seinem Fixkostendegression. Kofer24.de generiert Kunden für Frankfurter stationären Geschäft. „Damit ein Store-Ver- das stationäre Geschäft – und umgekehrt. Das stationä- käufer dem Kunden, der ein spezielles Produkt sucht, re Geschäft ist in diesem Mix auch deshalb so wichtig, schnell mit einem Online-Angebot von Kofer24.de weil es uns ein seriöses Image beschert. Wir sind eben helfen kann, haben wir ihn mit einem Tablet ausgerüstet. nicht nur eine anonyme Internetbude, sondern auch ein Mit dessen Hilfe kann er den stationären Kunden bei der brick-and-mortar-business, dem man notfalls die Tür ein- Abwicklung des Geschäfts auf Kofer24.de unterstützen.“ rennen kann – was natürlich noch nicht geschehen ist.“ Für Kunden, die das nicht möchten, steht ein Terminal für den Self Service zur Verfügung. „Das macht unseren Verkaufsprozess sehr viel efzienter“, freut sich Joachim Stoll. Das unter dem Namen Storeplus laufende Pilotpro- jekt wurde im August 2013 gelauncht und sei ein weite- res „Kofer24.de State-of-the-Art-Projekt“, dass zukünftig auch Kollegen angeboten wird, die in eigenem Namen auf das Lager von Kofer24.de zugreifen können, um so das Angebot in ihrem stationärem Geschäft attraktiver zu gestalten. Shopper-Terminal im Filialgeschäft LogReal.direkt 31 Log.Real_2014/1 pro2.indd 31 11.03.14 17:47