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Retail & E-Commerce : : Prof. Dr. Michael Huth ist seit 2006 Professor für Allge- gistik und Supply Chain Management werden ein dualer INFO meine Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Logistik Bachelor-Studiengang „Logistikmanagement“ und ein an der Hochschule Fulda. Er lehrt und forscht am Fachbe- Master-Studiengang „Supply Chain Management“ an- reich Wirtschaft, den er von 2011 bis Anfang 2014 als De- geboten. Die Studie, die von der Hagemann Logistic und kan leitete. Vor seiner Tätigkeit an der Hochschule Fulda Transport GmbH in Velten unterstützt wurde, steht als war Prof. Dr. Huth Geschäftsführer einer auf Logistik- und kostenloser Download auf der Homepage des Fachbe- Risikomanagement spezialisierten Unternehmensbera- reichs Wirtschaft der Hochschule Fulda zur Verfügung: tung und Lehrbeauftragter an der FH Frankfurt. An der www.hs-fulda.de. Hochschule Fulda studieren derzeit gut 7.000 Studieren- de an acht Fachbereichen. Der Fachbereich Wirtschaft ist mit rund 1.100 Studierenden und 26 hauptamtlich Lehrenden der größte Fachbereich. Im Schwerpunkt Lo- den Kunden für die Region Berlin/Brandenburg. Nicht als wenn Produktionsstandorte nach Berlin/Brandenburg entscheidungsrelevante Parameter für die Standortent- verlagert werden oder Neukunden, auch in grenznahen scheidung wurden dagegen die Lage zum neuen Flugha- Gegenden Polens oder der Tschechischen Republik, ge- fen Berlin/Brandenburg BER sowie die Nähe zum osteu- wonnen werden können. Als weitere Voraussetzung für ropäischen Markt eingeschätzt. ein höheres Standortpotenzial nennen Unternehmen die Anbindung an einen Frachtf ughafen – ein Kriterium, Die „Bestandskunden“, d.h. diejenigen Unternehmen, das mit der Betriebsaufnahme des Flughafens BER erfüllt die derzeit ein ETZ in der Region Berlin/Brandenburg be- sein sollte. Auch ein relativer Kostenvorteil im Vergleich treiben, sind mit der Entscheidung zum Standort sowie zu grenznahen Regionen angrenzender Staaten wird als der Performance ihres ETZ zufrieden. Bei den drei wich- Kriterium für ein höheres Potenzial genannt. tigsten Kriterien Liefertermintreue, Lieferfähigkeit sowie der Lieferzeit bewerten jeweils mindestens drei von vier Zusammenfassend lässt sich festhalten: Die Region Ber- Unternehmen ihr ETZ mit gut oder sehr gut; hinsichtlich lin/Brandenburg stellt die derzeitigen Nutzer von Ersatz- der Lieferzeit beträgt der Anteil der Unternehmen sogar teilzentrum in hohem Maße zufrieden. Ihre Attraktivität 88 %. Auch die Bewertung der Kostensituation fällt positiv wird jedoch – zumindest derzeit – durch die geograf sche aus. Eine geringere Zustimmung besteht hinsichtlich der Lage hinsichtlich Produktion und Kunden gemindert. Flexibilität; sie ist allerdings auch von untergeordneter Bedeutung. Während die Betreiber von ETZ in Berlin/Brandenburg insgesamt zufrieden sind, bestehen für die Neuansied- lung gewisse Schwierigkeiten. Als wesentlichen Grund, kein ETZ in dieser Region zu nutzen, nennen die Teilneh- mer der Studie vor allem die dann erhebliche Entfernung zum Produktionsort oder zu den Kunden. Damit sehen die Unternehmen insgesamt ein nur eingeschränktes Po- tenzial Berlin/Brandenburgs für die Ansiedlung und Nut- zung von Ersatzteilzentren (siehe linke Abb.). Die räum- liche Nähe zu Produktion und Kunden verbessert sich, Potenzial für ein Ersatzteilzentrum Bedeutung einzelner Kriterien in der Region Berlin/Brandenburg für den Erfolg der Ersatzteillogistik 43% 4% 52% 30% 4% 9% Kosten 29% 30% 52% 4% 13% DLZ/Reaktionzeit 21% 48% 39% 4% 9% Liefertermintreue 48% 39% 4% 9% Lieferfähigkeit 7% 14% 50% 18% 9% 9% Flexibiliät 0% 0% 100% sehr hoch hoch mittelmäßig gering sehr gering sehr hoch | hoch | mittelmäßig | niedrig | sehr gering LogReal.direkt 35 Log.Real_2014/1 pro2.indd 35 11.03.14 17:47
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