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: : Fit im Job
ernd gekippten Fenster vorzuziehen. Im Frühling soll-
Foto: ©106313/photocase.de :: Raumlufttechnische Belüftungsanlagen bergen die
ten Pollenfilter vor dem Fenster angebracht werden.
Gefahr der Ansammlung von Bakterien und Viren
im Befeuchtungswasser, im Filter und in der Luft-
führung der Geräte. Daher sollten diese regelmäßige
durch Fachkräfte gewartet und überwacht werden
(VDI-Richtlinie 6022 gibt hierfür klare Empfehlungen).
:: Bereits bei der Planung beachten, dass nur Baustoffe,
Farben, Tapeten und Teppiche verwendet werden, die
keine schadstoffbelastete Ausdünstung haben.
:: Kopiergeräte und Laserdrucker können geringe Men-
gen an Staub, flüchtigen organischen Verbindungen
und Ozon absondern. Diese Geräte sollten daher re-
gelmäßig gewartet und in ausreichendem Abstand
vom Arbeitsplatz aufgestellt werden.
:: Der in Büroräumen beliebte Ficus benjamini fördert
das Auftreten von Allergien, ebenso Schimmelpilze,
die in feuchter Blumenerde gut gedeihen. Verschö-
nern Sie ihr Büro mit Orchideen, Gerbera oder Efeu.
Diese Pflanzen wirken sogar als Filter für Schadstoffe
aus der Luft.
:: Pollen befinden sich auch auf der Kleidung. Daher
sollten Mantel und Jacken vor dem Büro ausgezogen
und nicht über die Stuhllehne gehängt werden. Emp-
Gesundheitsgefahren fehlenswert ist eine Garderobe vor dem Büro und Sit-
zungssaal. Auf diesem Weg lindern oder verhindern
im Büro :: Hausstaubmilben können ganzjährig zu gereizter
Sie das Auftreten von saisonalen Allergien.
Schleimhaut in Nase, Augen und Bronchien führen.
Fußböden deshalb alle zwei Tage feucht wischen und
Wir sind Gesundheitsgefahren zu jeder Zeit und an je-
Teppichböden regelmäßig mit hochwertigen Filtern
dem Ort ausgesetzt. Auch an Büroarbeitsplätzen können
saugen, da sonst der Feinstaub in den Büroraum zu-
vielfältige Expositionen vorliegen, die einen nachteiligen
rückgepustet wird.
Effekt auf unsere Gesundheit haben. Im Allgemeinen ist
die einzelne Expositionshöhe gering, allerdings gibt es Oft ist ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Ursa-
wenig gesicherte Untersuchungen über gesundheitliche che und Wirkung nicht zu ermitteln. Daher ist es ratsam,
Auswirkungen durch additive und kumulative Wirkung, die am häufigsten genannten Gesundheitsrisiken an ei-
sowie Langzeitexposition. Die gesundheitlichen Risiken nem Büroarbeitsplatz im Vorfeld auszuschalten oder zu-
an einem Arbeitsplatz können sehr unterschiedlicher Na- mindest ihre Gefährdung zu reduzieren.
tur sein und werden unterteilt nach physikalischer, che-
mischer, biologischer und psychologischer Ursache. Da
Erkrankungen des Atemsystems und Stimmapparates
am häufigsten als Diagnose für eine Arbeitsunfähigkeit
angegeben werden, beschränkt sich nachfolgende Be-
trachtung auf Gesundheitsrisiken, die durch die Qualität
der Innenraumluft bedingt sein können.
:: Unzureichender Frischluftzufuhr und einem schlech- Ruth Böhr
ten Raumklima kann man durch regelmäßiges Lüften ist Leitende
entgegenwirken. Die Stoßlüftung (mehrminütiges Medizinal direktorin
Öffnen der Fenster mehrmals täglich) ist dem dau- und NLP-Master
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