Page 50 - LogReal.direkt_Ausgabe_3_2017
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: : Logistikimmobilien
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auf grund der Grundstückknappheit zunehmend Mul- Um zukunftsweisende Immobilienentwicklungen zu re-
ti-Level-Lösungen mit separat befahrbarer Außenrampe, alisieren, sollten Logistikunternehmen, Projektentwickler
die auch die Zufahrt von schwereren Lieferfahrzeugen und Kommunen eng kooperieren. Die Kommunen stehen
gewährleisten, zunehmender Beliebtheit. Diese Multi- vor dem Problem der Flächenversiegelung und die Aus-
Level-Konzepte sorgen für eine optimale Flächeneffizienz weisung neuer Gebiete hat einen langen Vorlauf. Projekt-
sowie eine effiziente Intralogistik. entwickler hingegen sind in der Pflicht, gemeinsam mit
späteren Nutzern möglichst effiziente, flächenoptimier-
München – enge Zusammenarbeit te Objekte zu entwerfen. In Form von kleinteiligen und
mit den Kommunen nötig dezentralen City-Logistik-Einheiten kann der Lieferver-
kehr auf Alternativrouten umgeleitet und so innerstäd-
Auch in Deutschland sind Multi-Level-Objekte eine wich- tische Knotenpunkte entlastet werden. Zudem müssen
tige Option im Bereich der innerstädtischen Logistik. In Kurier-, Express- und Paketdienstleister (KEP) ihre Flotte
München-Daglfing wurde gerade das erste echte doppel- auf schadstoffarme Fahrzeuge wie elektrisch betriebene
geschossige Logistikzentrum mit Rampe fertiggestellt. StreetScooter, E-Bikes oder Ziehhilfen umrüsten.
Der Münchener Logistikimmobilienmarkt wächst landes-
weit als einer der schnellsten: Colliers zufolge stieg der Werden die für die neuen Lieferfahrzeuge benötigten
Flächenumsatz 2016 um 54 Prozent verglichen mit dem Ladesäulen der Öffentlichkeit bereitgestellt, kann das
Vorjahr. Der gesamte Bestand moderner Logistikflächen die städtische Infrastruktur unterstützen. In stadtnahen
liegt bei rund 1,6 Millionen Quadratmetern, Ende 2016 Gewerbeparks sollten Mehrwerte für die Anwohner ge-
standen nur 34.000 Quadratmeter zur Verfügung. Neue schaffen werden, beispielsweise eine Kindertagesstätte,
Logistikeinheiten werden also dringend benötigt. Freizeitmöglichkeiten oder eine Kantine. Diese Potenziale
gilt es, in Zukunft stärker auszuschöpfen und weiterzu-
entwickeln.
Andreas Fleischer,
Business Unit Director Northern Europe
bei SEGRO
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