Page 51 - LogReal.direkt Ausgabe 2.2016
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Logistikimmobilien : :
Hessen bis 2050 Klimaneutralität an, mindestens jedoch
70.000 Paletten- Damit in der Zukunft neue Industrieparks entstehen
stellplätze bietet können, müssen die genehmigenden Behörden entspre- eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 Pro-
das Gefahrgut- chende Rahmenbedingungen schaffen. Die Nähe von In- zent (im Vergleich zu 1990). Dies wird auf die zukünftige
Hochregallager dustrieparks zu Wohngebieten stellt diesbezüglich eine Planung von Logistik in Ballungsräumen einen entschei-
im Idustriepark grundsätzliche Herausforderung dar. denden Einfluss haben.
Höchst.
In der anschließenden Rundfahrt durch den Industrie- Herr Roese, Wirtschaftsförderung Frankfurt, sprach zu
park zeigten sich die beeindruckenden Dimensionen.
dem Thema „Urbane Logistik: Welche Anforderungen
Besondere Beachtung fand hierbei das redundant aufge- bestehen an die „klassische“ Lagerhalle von morgen?“.
baute, voll automatische Gefahrgut-Hochregallager mit Die Ausweisung von Logistikflächen im Raum Frankfurt
insgesamt 70.000 Palettenstellplätzen und einer Um- wird auf Grund der Forderungen nach Schadstoff- und
schlagleistung von 600.000 Paletten pro Jahr. Auf dieses Lärmreduzierung zunehmend zur Herausforderung. Hin-
hochautomatisierte Lager können alle im Industriepark zu kommt der enorme Bevölkerungszuwachs in Städten
angesiedelten Unternehmen zugreifen. Ein weiterer Vor- wie Frankfurt. Dadurch entsteht der Druck, bestehende
teil des Industrieparks stellt der Terminalport dar, der Produktions- und Logistikflächen für Wohnnutzung um-
den angesiedelten Unternehmen erlaubt, die spezifi- zuwidmen. Somit konkurrieren Logistik- und Wohnbe-
schen Vorteile der Verkehrsträger Wasser, Schiene und darf um die wenigen, zur Verfügung stehenden stadtna-
Straße zu nutzen. hen Flächen.
Die deutsche Nach der Besichtigung wurde das Thema Urbane Logis- Die zunehmende Nachfrage nach Same Day-Belieferungs-
Wirtschaft tik erörtert. Herr Dr. Langhagen-Rohrbach, Hessisches konzepten, Vorgaben der Umweltministerien, dem 30 ha-
schläft nie: der Wirtschaftsministerium, verdeutlichte die Bestrebungen Urteil und der Wunsch nach Elektromobilität erfordern
Industriepark der europäischen Gesetzgebung, den Ausstoß von CO Logistikimmobilien auf Flächen in der Nähe der Verbrau-
2
Höchst bei Nacht und NO x zu reduzieren. Demnach strebt das Kabinett für cher. Dies bedingt neue Immobilienkonzepte. So werden
Logistikimmobilien demnächst vermehrt in Bestands-/
Neubauten integriert bzw. auf alten Industriebrachen
errichtet. Dies ermöglicht zwar kürzere Wege, allerdings
bei wesentlich höheren Grundstückskosten. Neuartige
Logistikgebäudekonzepte, bei denen u.a. in die „Höhe“
gebaut wird, werden eine bessere Flächenausnutzung
ermöglichen. Für eine zukünftig effizientere Ver-/Entsor-
gung der Ballungsräume sollte die Logistikplanung in die
Stadtplanung integriert werden. Dies wird zu dezentrale-
ren Strukturen führen, bei denen eine urbane Zulaufsteu-
erung zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.
Prof. Dr.-Ing. Armin Bohnhoff ist Studiendekan Logistik Der nächste Expertenkreis wird in den Räumlichkeiten
und Handel an der Idsteiner Hochschule Fresenius. der Gries Deco Company GmbH „Das Depot“ stattfin-
Peter Salostowitz ist Gründer und Geschäftsführender den. Tagesordnungspunkte werden die Erfordernisse der
Gesellschafter der IndustrialPort GmbH & Co.KG sowie Distributionsimmobilien für den stationären (Einzel-)
Dozent für Standort- und Immobilienmanagement an Handel und Hafenimmobilien als Logistikimmobilien mit
der Hochschule Fresenius. Die Hochschule Fresenius Infrastrukturauftrag sein.
gehört mit rund 10.000 Studierenden und Berufs-
fachschülern zu den größten privaten Hochschulen
Deutschlands. Sie setzt auf eine enge Einheit von
Forschung, Lehre und Praxis und forscht in den Fach-
bereichen Chemie & Biologie, Gesundheit & Soziales,
Wirtschaft & Medien sowie Design. IndustrialPort ist
sowohl Anbieter von Daten für Industrieimmobilien
als auch ein Beratungsunternehmen mit der Ausrich-
tung auf die deutsche Logistik- und Produktionsimmo-
bilie. Darüber hinaus erstellt IndustrialPort Studien zu
Immobilienthemen wie FM-Kosten, Sanierungskosten Peter Salostowitz
oder Lebenszykluskosten. salostowitz@industrialport.de
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Hessen bis 2050 Klimaneutralität an, mindestens jedoch
70.000 Paletten- Damit in der Zukunft neue Industrieparks entstehen
stellplätze bietet können, müssen die genehmigenden Behörden entspre- eine Reduktion der Treibhausgasemissionen um 90 Pro-
das Gefahrgut- chende Rahmenbedingungen schaffen. Die Nähe von In- zent (im Vergleich zu 1990). Dies wird auf die zukünftige
Hochregallager dustrieparks zu Wohngebieten stellt diesbezüglich eine Planung von Logistik in Ballungsräumen einen entschei-
im Idustriepark grundsätzliche Herausforderung dar. denden Einfluss haben.
Höchst.
In der anschließenden Rundfahrt durch den Industrie- Herr Roese, Wirtschaftsförderung Frankfurt, sprach zu
park zeigten sich die beeindruckenden Dimensionen.
dem Thema „Urbane Logistik: Welche Anforderungen
Besondere Beachtung fand hierbei das redundant aufge- bestehen an die „klassische“ Lagerhalle von morgen?“.
baute, voll automatische Gefahrgut-Hochregallager mit Die Ausweisung von Logistikflächen im Raum Frankfurt
insgesamt 70.000 Palettenstellplätzen und einer Um- wird auf Grund der Forderungen nach Schadstoff- und
schlagleistung von 600.000 Paletten pro Jahr. Auf dieses Lärmreduzierung zunehmend zur Herausforderung. Hin-
hochautomatisierte Lager können alle im Industriepark zu kommt der enorme Bevölkerungszuwachs in Städten
angesiedelten Unternehmen zugreifen. Ein weiterer Vor- wie Frankfurt. Dadurch entsteht der Druck, bestehende
teil des Industrieparks stellt der Terminalport dar, der Produktions- und Logistikflächen für Wohnnutzung um-
den angesiedelten Unternehmen erlaubt, die spezifi- zuwidmen. Somit konkurrieren Logistik- und Wohnbe-
schen Vorteile der Verkehrsträger Wasser, Schiene und darf um die wenigen, zur Verfügung stehenden stadtna-
Straße zu nutzen. hen Flächen.
Die deutsche Nach der Besichtigung wurde das Thema Urbane Logis- Die zunehmende Nachfrage nach Same Day-Belieferungs-
Wirtschaft tik erörtert. Herr Dr. Langhagen-Rohrbach, Hessisches konzepten, Vorgaben der Umweltministerien, dem 30 ha-
schläft nie: der Wirtschaftsministerium, verdeutlichte die Bestrebungen Urteil und der Wunsch nach Elektromobilität erfordern
Industriepark der europäischen Gesetzgebung, den Ausstoß von CO Logistikimmobilien auf Flächen in der Nähe der Verbrau-
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Höchst bei Nacht und NO x zu reduzieren. Demnach strebt das Kabinett für cher. Dies bedingt neue Immobilienkonzepte. So werden
Logistikimmobilien demnächst vermehrt in Bestands-/
Neubauten integriert bzw. auf alten Industriebrachen
errichtet. Dies ermöglicht zwar kürzere Wege, allerdings
bei wesentlich höheren Grundstückskosten. Neuartige
Logistikgebäudekonzepte, bei denen u.a. in die „Höhe“
gebaut wird, werden eine bessere Flächenausnutzung
ermöglichen. Für eine zukünftig effizientere Ver-/Entsor-
gung der Ballungsräume sollte die Logistikplanung in die
Stadtplanung integriert werden. Dies wird zu dezentrale-
ren Strukturen führen, bei denen eine urbane Zulaufsteu-
erung zunehmend an Bedeutung gewinnen wird.
Prof. Dr.-Ing. Armin Bohnhoff ist Studiendekan Logistik Der nächste Expertenkreis wird in den Räumlichkeiten
und Handel an der Idsteiner Hochschule Fresenius. der Gries Deco Company GmbH „Das Depot“ stattfin-
Peter Salostowitz ist Gründer und Geschäftsführender den. Tagesordnungspunkte werden die Erfordernisse der
Gesellschafter der IndustrialPort GmbH & Co.KG sowie Distributionsimmobilien für den stationären (Einzel-)
Dozent für Standort- und Immobilienmanagement an Handel und Hafenimmobilien als Logistikimmobilien mit
der Hochschule Fresenius. Die Hochschule Fresenius Infrastrukturauftrag sein.
gehört mit rund 10.000 Studierenden und Berufs-
fachschülern zu den größten privaten Hochschulen
Deutschlands. Sie setzt auf eine enge Einheit von
Forschung, Lehre und Praxis und forscht in den Fach-
bereichen Chemie & Biologie, Gesundheit & Soziales,
Wirtschaft & Medien sowie Design. IndustrialPort ist
sowohl Anbieter von Daten für Industrieimmobilien
als auch ein Beratungsunternehmen mit der Ausrich-
tung auf die deutsche Logistik- und Produktionsimmo-
bilie. Darüber hinaus erstellt IndustrialPort Studien zu
Immobilienthemen wie FM-Kosten, Sanierungskosten Peter Salostowitz
oder Lebenszykluskosten. salostowitz@industrialport.de
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