Page 14 - LogReal.Direkt_Ausgabe-1.2023
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Standorte
Leuchtturm
der grünen
Logistik
Logistik- und Lagerflächen sind gefragt wie noch nie. Die
Nachfrage wird insbesondere durch das Bevölkerungs-
wachstum und den E-Commerce getrieben. Doch das An-
gebot in den wirtschaftlichen Ballungsräumen ist extrem
knapp. Eines der größten Logistikareale im Großraum
Zürich ist der Embraport in Embrach. Er wird im Rah-
men der Strategie Embraport 2025 zu einem modernen
und nachhaltigen Logistik-Hub ausgebaut.
Die Wachstumsmöglichkeiten für Logistikimmo-
bilien sind in der Schweiz und insbesondere in starken
Wirtschaftsregionen wie Zürich sehr beschränkt. Geeig-
nete Grundstücke sind schwer zu finden und Ausweisun-
gen von neuen Gewerbeflächen durch die Gemeinden
sind selten. Vor einer Realisierung müssen Projekte hohe
regulatorische Hürden nehmen, was Zeit und Geld kostet.
Umso wichtiger ist es, dass bestehende Flächen und Ge-
bäude effizient genutzt werden. In der Logistik gilt: höher
statt breiter, automatisiert statt manuell und nachhaltig
statt kostengünstig. An diesen Grundsätzen orientiert und schont Ressourcen. Weitere Projekte befinden sich in Die Holzschnitzel-Heiz-
zentrale der Gemeinde
sich auch der Embraport. der Planungs- oder Realisierungsphase. Die Umbau- und Embrach versorgt auch
den Embraport
Neubauprojekte im Embraport entsprechen bei Fertig-
Vorzeigeprojekt der grünen Logistik stellung den modernen Energiestandards für Logistik-
immobilien.
Der Embraport wird durch die Zürcher Freilager AG (ZF
AG) betrieben und liegt im Zentrum der wirtschaftlich Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz reduzieren
stärksten Region der Schweiz mit rund 1,7 Mio. Einwoh-
nern. Im Umkreis von 70 Kilometern ist fast die Hälfte Neben den neuen Energieerzeugungskapazitäten (Pho-
des schweizerischen Konsum- und Produktionspotenzials tovoltaik-Anlagen) auf den Dächern der Logistik- und
erreichbar. Seit dem Jahr 2018 läuft die Neuausrichtung Bürogebäude sind auch diverse Konzepte zum Speichern
des Logistikareals. Im Rahmen der ehrgeizigen Strate- der Energie in Prüfung. Das hohe PV-Strompotenzial auf
gie Embraport 2025 wird das Areal zum «Green Em- dem Areal soll so weit wie möglich für den Eigenbedarf
braport», einem Vorzeigeprojekt der grünen Logistik um- genutzt werden; Ertragsüberschüsse sollen hingegen in ei-
gebaut. Erste strategiekonforme Bau- und Umbauprojekte ner Batterie gespeichert werden, um Phasen mit geringer
sind bereits abgeschlossen. Dazu gehört das Büro gebäude Sonneneinstrahlung zu überbrücken. Zusätzliche Ertrags-
M, für das Zertifizierungen in Minergie-Eco und im überschüsse sollen ins Netz eingespeist werden. Durch den
Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhal- Batteriespeicher soll der Embraport den Eigenverbrauchs-
tiges Bauen (DGNB) beantragt sind. Das ebenfalls neue grad der Photovoltaikanlagen erhöhen und gleichzeitig
Logistikgebäude L soll im Standard Minergie und gemäß die Abhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz reduzieren.
DGNB Gold zertifiziert werden. Beide Gebäude wurden Insbesondere in Zeiten von drohenden Energieengpässen
in Vorfabrikation gefertigt und zusammengesetzt. Diese und volatilen Energiebeschaffungskosten sind die Mittel
Bauweise ermöglicht eine schnelle, effiziente Erstellung in eine autarke Stromversorgung gut investiert.
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