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Logistikimmobilien
HOCH HINAUS Die Böttcher AG macht es vor
Effizienzsteigerung Neu ist dieser Trend in die Vertikale nicht: In asiatischen
Metropolen ist diese Bauweise längst erprobt. Die Bött-
durch mehrgeschossige cher AG ist ein Beispiel dafür, dass auch in Deutschland
in die Höhe gebuat wird. Der Jenaer Online-Händler
für Bürobedarf hat in den letzten Jahren ein stetiges
Logistikimmobilien Wachstum verzeichnet, das die bestehende Logistikhal-
le an ihre Grenzen bringt. Damit Böttcher das steigende
Paketaufkommen weiterhin bewältigen kann, investiert
das Unternehmen gegenwärtig in eine mehrgeschossi-
ge Logistikhalle mit Bürokomplex.
Um der hohen Nachfrage weiterhin nachkommen zu
können, muss die Fläche des bestehenden Logistikzen-
trums von 16.000 auf 90.000 Quadratmeter erweitert
werden. Bei einer eingeschossigen Bauweise wären lan-
ge Wege und ein damit verbundener größerer Zeitauf-
wand die Folge. Stattdessen setzt Böttcher auf automa-
tisierte Hochregal- und Kleinteillager.
Automatisierte Hochregale sorgen
Von Janine Dietze,
für maximale Effizienz
Head of Logistics bei Drees & Sommer
Was zunächst einfach klingt, ist in Wahrheit ein komple-
Die Nachfrage nach Logistikimmobilien ist heute höher xer Planungsprozess. Die Betriebskosten einer Logistik-
als je zuvor. Längst haben sie sich als eigene Asset-Klas- immobilie setzen sich hauptsächlich durch Warenkom-
se etabliert und verzeichnen am Investmentmarkt missionierung und Laufwege des Personals zusammen.
Rekordwerte. Der anhaltend starken Nachfrage nach Verteilen sich die Waren über mehrere Etagen, sind neue
Neubauten stehen allerdings knappe Flächen und hohe Gebäudekonzepte für einen wirtschaftlichen Betrieb
Bodenpreise gegenüber. Vor allem in Ballungszentren gefragt. Hier werden vor allem Automatisierungslösun-
und Stadtgebieten, in denen verschiedene Nutzungsar- gen immer wichtiger, um Prozesse zu verschlanken.
ten um Grundstücke konkurrieren, ist Logistikfläche ein
So auch bei Böttcher: Um die Zielmarke von 120.000
knappes Gut.
Paketen pro Tag zu erreichen, sind große Lagerkapazi-
Eine logische Konsequenz daraus ist der Bau mehrge- täten unter optimaler Ausnutzung der vorhandenen
schossiger Logistikimmobilien, um die vorhandene Flä- Fläche notwendig. Das enorme Warenaufkommen lässt
che optimal auszunutzen. Das spart nicht nur Kosten, sich nur durch entsprechende Automatisierungstech-
sondern auch Zeit: statt die Waren auf mehrere flächen- nologien bewältigen. Zwischen den Regalen bewegen
intensiven Bauten in der weiteren Umgebung zu vertei- sich in den Gassen fahrerlose, computergesteuerte Re-
len, bleiben die Transportgüter in einem zentralen Lager. galbediengeräte, über die sämtliche Güter ein-, um-,
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