Page 13 - LogReal.direkt Ausgabe 4.2015
P. 13
Logistik : :
So geht Standort-Marketing:
„Nicht nur Grundstücke liefern,
sondern auch Arbeitskräfte!“
Wer in der Champions League der Logistikstandorte spie-
len möchte, muss heute mehr liefern als Grundstücke
und eine gute Verkehrsanbindung. Die Stadt Mönchen-
gladbach (Region Niederrhein, nahe der niederländi-
schen Grenze) hat das vor fünfzehn Jahren erkannt und
entwickelt sich seitdem dank einer Mischung aus unbü-
rokratischer Hemdsärmeligkeit und visionärer Leitbild-
entwicklung zu einem der großen Player im Rennen um
Logistikansiedlungen und Logistikarbeitsplätze.
„Vater“ des Erfolgs ist der mittlerweile weit über die Regiopark Mönchengladbach/Jüchen
Stadtgrenzen hinaus bekannte Geschäftsführer der Wirt-
schaftsförderung Mönchengladbach: Dr. Ulrich Schück- Um genügend Flächen für diese Großansiedlungen an-
bieten zu können, scheuten die Mönchengladbacher
haus. Der gelernte Bankkaufmann und promovierte
Ökonom (siehe Vita) kehrte nach mehreren beruflichen nicht davor zurück, mit der Nachbargemeinde Jüchen
Stationen im Jahr 1999 in seine Heimatstadt zurück. Als (Rhein-Kreiss Neuss) ein interkommunales Gewerbege-
Chef der Wirtschaftsförderung setzte er gegen anfäng-biet aus der Taufe zu heben. Der daraus entstandene,
liche Bedenken durch, dass die Logistikwirtschaft als eine direkt an der A 61 geschaffene Regiopark umfasst der-
der Leitbranchen (siehe Infokasten) der ökonomischen zeit 120 ha Gewerbeflächen. Dort haben sich eine Reihe
Zukunft Mönchengladbachs definiert wurde. Erste Er- Global Player der Logistikwirtschaft niedergelassen: DHL,
folge ließen nicht lang auf sich warten: „Alles begann Nippon Express, Zalando, die Raben Gruppe und Fiege
mit der Ansiedlung der in der Region beheimateten Ra- (im Logistikzentrum des Lifestyleunternehmens Esprit)
ben-Gruppe, was damals noch leicht belächelt und kaum bilden das Rückgrat der Entwicklung dieser interkommu-
als Erfolg bewertet wurde“, erinnert sich der 56-Jährige. nalen Gewerbefläche.
Als dann jedoch weitere Großprojekte für Esprit, DHL und
Zalando realisiert werden konnten, hatte sich in Mön-
chengladbach die Erkenntnis durchgesetzt, dass Logistik-
betriebe keine Lärmverursacher und Flächenfresser sind,
sondern vor allem arbeitsintensive Betriebe, die Jobs an- „Mister Logistics“
bieten und bei der Suche nach Mitarbeitern auf den loka- Dr. Ulrich Schückhaus (Jahrgang 1959) ist gebürtiger Mönchenglad-
len Arbeitsmarkt zurückgreifen und damit Chancen auch bacher, gelernter Bankkaufmann und promovierter Ökonom (Dr. rer.
für Arbeitslose bieten. pol.). Auf Ausbildung und Studium folgten Stationen als wissen-
schaftlicher Mitarbeiter an der Universität Köln (Seminar für Handel
Wir sind extrem und Absatz) sowie acht Jahre bei der Kienbaum Unternehmensbe-
ratung. Dort war er zunächst Berater für den öffentlichen Sektor.
kundenorientiert 1996 erfolgte die Beförde-
rung zum Partner und Mit-
„Unser Arbeitsmarkt verfügt seit dem Niedergang der glied der Geschäftsleitung
heimischen Textilindustrie über eine ansehnliche Zahl ar- für den Bereich kommunale
beitsloser, aber qualifizierter und motivierter Menschen“, Wirtschaft. Seit 1999 ist Ul-
so Dr. Ulrich Schückhaus. „Diese Tatsache haben wir uns rich Schückhaus Geschäfts-
zunutze gemacht, indem wir insbesondere Textilhändler führer der Wirtschaftsförde-
und deren Dienstleister, also Logistiker, nach Mönchen- rung Mönchengladbach, seit
gladbach gelockt haben. Da wir extrem kundenorientiert 2009 zusätzlich Vorsitzender
sind und unbürokratisch Hemmnisse z.B. im Baurecht be- der Geschäftsführung der
seitigen, haben wir uns als Standort für Textilhandel und Ent wicklungsgesellschaft der
Textildienstleistungen schnell und nachhaltig etabliert“, Stadt Mönchengladbach.
so Schückhaus.
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So geht Standort-Marketing:
„Nicht nur Grundstücke liefern,
sondern auch Arbeitskräfte!“
Wer in der Champions League der Logistikstandorte spie-
len möchte, muss heute mehr liefern als Grundstücke
und eine gute Verkehrsanbindung. Die Stadt Mönchen-
gladbach (Region Niederrhein, nahe der niederländi-
schen Grenze) hat das vor fünfzehn Jahren erkannt und
entwickelt sich seitdem dank einer Mischung aus unbü-
rokratischer Hemdsärmeligkeit und visionärer Leitbild-
entwicklung zu einem der großen Player im Rennen um
Logistikansiedlungen und Logistikarbeitsplätze.
„Vater“ des Erfolgs ist der mittlerweile weit über die Regiopark Mönchengladbach/Jüchen
Stadtgrenzen hinaus bekannte Geschäftsführer der Wirt-
schaftsförderung Mönchengladbach: Dr. Ulrich Schück- Um genügend Flächen für diese Großansiedlungen an-
bieten zu können, scheuten die Mönchengladbacher
haus. Der gelernte Bankkaufmann und promovierte
Ökonom (siehe Vita) kehrte nach mehreren beruflichen nicht davor zurück, mit der Nachbargemeinde Jüchen
Stationen im Jahr 1999 in seine Heimatstadt zurück. Als (Rhein-Kreiss Neuss) ein interkommunales Gewerbege-
Chef der Wirtschaftsförderung setzte er gegen anfäng-biet aus der Taufe zu heben. Der daraus entstandene,
liche Bedenken durch, dass die Logistikwirtschaft als eine direkt an der A 61 geschaffene Regiopark umfasst der-
der Leitbranchen (siehe Infokasten) der ökonomischen zeit 120 ha Gewerbeflächen. Dort haben sich eine Reihe
Zukunft Mönchengladbachs definiert wurde. Erste Er- Global Player der Logistikwirtschaft niedergelassen: DHL,
folge ließen nicht lang auf sich warten: „Alles begann Nippon Express, Zalando, die Raben Gruppe und Fiege
mit der Ansiedlung der in der Region beheimateten Ra- (im Logistikzentrum des Lifestyleunternehmens Esprit)
ben-Gruppe, was damals noch leicht belächelt und kaum bilden das Rückgrat der Entwicklung dieser interkommu-
als Erfolg bewertet wurde“, erinnert sich der 56-Jährige. nalen Gewerbefläche.
Als dann jedoch weitere Großprojekte für Esprit, DHL und
Zalando realisiert werden konnten, hatte sich in Mön-
chengladbach die Erkenntnis durchgesetzt, dass Logistik-
betriebe keine Lärmverursacher und Flächenfresser sind,
sondern vor allem arbeitsintensive Betriebe, die Jobs an- „Mister Logistics“
bieten und bei der Suche nach Mitarbeitern auf den loka- Dr. Ulrich Schückhaus (Jahrgang 1959) ist gebürtiger Mönchenglad-
len Arbeitsmarkt zurückgreifen und damit Chancen auch bacher, gelernter Bankkaufmann und promovierter Ökonom (Dr. rer.
für Arbeitslose bieten. pol.). Auf Ausbildung und Studium folgten Stationen als wissen-
schaftlicher Mitarbeiter an der Universität Köln (Seminar für Handel
Wir sind extrem und Absatz) sowie acht Jahre bei der Kienbaum Unternehmensbe-
ratung. Dort war er zunächst Berater für den öffentlichen Sektor.
kundenorientiert 1996 erfolgte die Beförde-
rung zum Partner und Mit-
„Unser Arbeitsmarkt verfügt seit dem Niedergang der glied der Geschäftsleitung
heimischen Textilindustrie über eine ansehnliche Zahl ar- für den Bereich kommunale
beitsloser, aber qualifizierter und motivierter Menschen“, Wirtschaft. Seit 1999 ist Ul-
so Dr. Ulrich Schückhaus. „Diese Tatsache haben wir uns rich Schückhaus Geschäfts-
zunutze gemacht, indem wir insbesondere Textilhändler führer der Wirtschaftsförde-
und deren Dienstleister, also Logistiker, nach Mönchen- rung Mönchengladbach, seit
gladbach gelockt haben. Da wir extrem kundenorientiert 2009 zusätzlich Vorsitzender
sind und unbürokratisch Hemmnisse z.B. im Baurecht be- der Geschäftsführung der
seitigen, haben wir uns als Standort für Textilhandel und Ent wicklungsgesellschaft der
Textildienstleistungen schnell und nachhaltig etabliert“, Stadt Mönchengladbach.
so Schückhaus.
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