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Logistikimmobilien
einem Holz-Aluminium-Verbundwerkstoff gefertigt und
die Brandschutztüren aus Holz hergestellt, das Feuer 120
Minuten Widerstand leistet (EI 120).
Erfasst, überwacht und kommuniziert wurden
die bei der Beschaffung und Konstruktion anfallenden
CO2-Emissionen in Orbassano mithilfe der Umwelt-
produktdeklaration (EPD). Mit dem nach ISO 14025
geprüften und von der EU anerkannten Verfahren lässt
sich ermitteln, welchen Einfluss ein Bauprodukt auf die
Umwelt hat. Außerdem wurde bei der Baustellenlogistik
penibel darauf geachtet, Transporte optimal zu routen
und auszulasten.
Doch auch bei anderen Projekten, bei denen GSE
als Generalübernehmer die Fäden in der Hand hält, folgt
die Gruppe ihrer globalen Dekarbonisierungsstrategie.
„Zukünftig werden von GSE bei der Errichtung von
Logistikbauten ausschließlich Bodenplatten aus Low Car-
bon Concrete (LCC) verbaut, in denen mindestens 30
Prozent weniger CO2 gebunden ist“, erläutert Brodhag.
Drei-Stufen-Modell entwickelt
Weil es auch eine Frage des Preises ist, wie klimafreund-
lich eine Gewerbe- oder Logistikimmobilie geplant und
ausgeführt werden soll, hat GSE zum 1. September 2023 der Investor Wert legt und welches Level an Nachhaltig- Das von GSE realisierte Logistik-
zentrum in Orbasso bei Turin wird
für die Angebotsphase ein Drei-Stufen-Modell entwi- keit er mit seiner Immobilie erreichen möchte“, erläutert zu 100 Prozent mit Strom aus
erneuerbaren Energien versorgt.
ckelt, das bauseitig unterschiedliche Technologien und Brodhag. Dafür wurde eine 1 MWp-Photo-
voltaik-Anlage auf dem Hallendach
Ausstattungskategorien berücksichtigt. „So können wir Die Möglichkeiten der bauseitigen und gebäude- installiert, die einen energie-
autarken Betrieb ermöglicht.
bereits im Vorfeld unserer Konzeption klären, worauf technischen Ausstattung sind grenzenlos. Weiße Bitumen-
bahnen in Frankreich, die Sonnenstrahlen reflektieren,
Hybridwärmestrahler in Deutschland, die sich von Gas
auf Wasserstoff umstellen lassen, intelligente Lichtsteue-
rung, PV-Anlage, grüner Asphalt: Um ESG-Kriterien am
Bau zu erfüllen, stehen dem Kunden heute viele unter-
schiedliche Gestaltungsmöglichkeiten offen.
Biodiversität gewinnt mehr Raum
Auch Biodiversität ist mittlerweile zu einem wichtigen
Nachhaltigkeitsbaustein bei Logistikimmobilien gewor-
den. Wie müssen Außenanlagen gestaltet werden, die In-
sekten und Pflanzen Raum geben? Wie lassen sich Dächer
und Fassaden sinnvoll begrünen? „Mit einem Insekten-
hotel aus dem Baumarkt ist es nicht getan“, so Brodhag.
Deshalb kümmere sich bei GSE seit kurzem ein fest ange-
stellter Ökologe darum, grüne Standortkonzepte zu ent-
wickeln, die einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten.
Bereits seit dem Jahr 2017 folgt die GSE Group mit
dem Beitritt zum French Business Climate Pledge der frei-
willigen Selbstverpflichtung, einen konsequenten Beitrag
zur Dekarbonisierung der Wirtschaft zu leisten. Darüber
hinaus wurde vor drei Jahren ein internes Forschungs- und
Entwicklungsprogramm aufgelegt, das sich umweltbe-
wusstem Bauen widmet.
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