Page 38 - LogReal.Direkt Ausgabe 1.2017
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: : Logistikimmobilien

                                                    Kein Geld in den




                                                                Sand setzen!








                                                                   Vor Beginn des Abbruchs übernehmen die bgm-Exper-
                                                                   ten die Abstimmungen mit den zuständigen Behörden.
                                                                   Wichtig ist eine Überwachung des Rückbaus, insbeson-
                                                                   dere im Hinblick auf die Entfernung der schadstoffhalti-
                                                                   gen Baustoffe und der nicht mineralischen Bausubstanz.
                                                                   Ein wichtiger Faktor in diesem Zusammenhang ist die
                                                                   Herstellung eines qualitativ hochwertigen Recycling-Ma-
                                                                   terials aus der mineralischen Bausubstanz. Die Verwer-
                                                                   tung des Recycling-Materials ermöglicht das Ersetzen von
                                                                   natürlich gebrochenem Schottermaterial als Baustoff für
                                                                   Schottertragschichten. Das bedeutet eine Schonung von
                                                                   natürlichen Ressourcen, bringt aber auch wirtschaftliche
                                                                   Vorteile.


                     Flächenrecycling erfordert planerische, organisatorische  Nach dem vollständigen Rückbau der Gebäude und der
                     und technische Maßnahmen. Das Grundstück muss  Oberflächenversiegelungen können die ersten Eingriffe
                     gründlich aufgearbeitet werden. In vielen Fällen sind vor- in den Untergrund erfolgen. Dazu zählt der Rückbau aller
                     handene Gebäude abzureißen und die vorhandene Ober- evtl. vorhandenen unterirdischen Einbauten (Keller, Fun-
                     flächenversiegelung zurückzubauen.            damente, Kanäle usw.), denn diese könnten sich negativ
                                                                   auf die nachfolgende Bebauung auswirken. Zudem kön-
                     In einem ersten Schritt erfolgt die Erkundung der Gebäu- nen je nach Vornutzung des Grundstücks Gefahren durch
                     de mit dem Ziel, ein ökologisch und ökonomisch optimier- Altlasten oder Altablagerungen vorliegen. Die Aufberei-
                     tes Rückbau- und Entsorgungskonzept zu erarbeiten. In  tung einer Fläche kann einer Sanierung gleichkommen.
                     diesem Zusammenhang wird der Aufbau des Gebäudes  Das Ziel ist eine deutliche Aufwertung des Grundstückes
                     beschrieben und vorhandenen Gebäudeschadstoffen (z.B.  in finanzieller Hinsicht auch im Hinblick auf die Umwelt.
                     Asbest, PCB, Mineralwollen etc.) nachgespürt. Zur Verifi-
                     zierung der festgestellten Schadstoffe werden Bausubs- Nach Abschluss dieser Arbeiten erfolgt eine Baugrund-
                     tanzproben für chemisch-analytische Untersuchungen  untersuchung im Hinblick auf die geplante Neubebau-
                     entnommen. Aus den Ergebnissen wird ein Konzept für  ung. Hier geht es um die Erarbeitung eines Gründungs-
                     den Rückbau erstellt.                         konzepts, das den spezifischen Anforderungen des neuen
                                                                   Gebäudes gerecht wird und auf die speziellen  Eigen-
                     Die anfallenden Abfälle werden über Abfallschlüssel- schaften des Grundstücks zugeschnitten ist. Darunter
                     nummern eingeordnet. Daraus wird ein Entsorgungs- fallen  auch  abfalltechnische  Untersuchungen,  um  den
                     konzept erstellt.                             anfallenden Bodenaushub entweder einer  Verwertung
                                                                   oder geregelten Entsorgung zuführen zu können.

                                                                   „Ohne eine fundierte Baugrundberatung sind Bauprojekte
                                                                   in der Größenordnung von Logistikimmobilien unkalku-
                                                                   lierbaren Risiken ausgesetzt“, erklärt bgm-Geschäftsfüh-
                                                                   rer Mathias Müssig. Neben den geschilderten Gefahren
                                                                   durch unerkannte oder nicht sachgemäß entsorgte Alt-
                                                                   lasten geht es vor allen um die langfristige Standsicher-
                                                                   heit der Immobilie. Mathias Müssig: „Wer den Baugrund
                                                                   nicht kennt, setzt unter Umständen viel Geld in den buch-
                                                    Mathias Müssig  stäblichen Sand.“


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